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Claude Chabrol, der Vorreiter des modernen französischen Films

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Claude Chabrol

Claude Chabrol ist der Vorreiter der Nouvelle Vague. Er war der erste, der einen Langfilm gedreht hat und er half außerdem dank seinem Erfolg seinen Freunden bei der Produktion ihrer eigenen Filme.

Claude Chabrol ist 1930 in Paris geboren und stammt aus einer gutbürgerlichen Familie. Während des Krieges wächst er bei seinen Großeltern in Sardent in dem Departement Creuse. Schon damals interessiert er sich leidenschaftlich für den Film und verwaltet den Ciné-Club des Dorfs mit. Später kehrt er zurück nach Sardent, um seinen ersten Film Le Beau Serge 1958 zu drehen.

Zurück in Paris folgt Claude Chabrol der Laufbahn seines Vaters und studiert Arzneikunde. Sein geringes Interesse für die Wissenschaft führt ihn dazu, dieses Studium abzubrechen, nachdem er vier mal das erste Jahr wiederholen musste. Anfang der 50er Jahre wird er bei dem Unternehmen Fox in Frankreich als Pressesprecher angestellt. Parallel schreibt Chabrol das erste Buch über Alfred Hitchcock, der damals von Filmkritikern unbeliebt war, zusammen mit seinem Freund Éric Rohmer.

 

Der Beginn des Erfolges

Nach seiner Hochzeit mit Agnès Goute, gründet Claude Chabrol 1956 seine eigene Produktionsfirma AJYM films - die Initialen der Name seiner Frau und seiner Kinder. Das Geld seines Schwiegervaters hilft ihm dabei, seine ersten Filme zu finanzieren: Le Beau Serge und Les Cousins 1959. Die Nouvelle Vague ist geboren.

Chabrol nutzt seinen Erfolg, um seinen als Filmkritiker arbeitenden Freunden dabei zu helfen, selber Regisseure zu werden. Er produziert den ersten Langfilm von Éric Rohmer, Le Signe du Lion, und arbeitet zusammen mit Jean-Luc Godard bei dessen ersten Film À bout de souffle, um die Filmproduzenten zu beruhigen.

Mit 54 gedrehten Langfilmen ist Claude Chabrol äußerst produktiv. Er wurde zu beginn für seine Kritik über die französische Bourgeoisie bekannt, ein Milieu, das er sehr gut kennt. Chabrol gelingt es jedoch auch, seine Komfortzone zu verlassen, indem er auch als Produzent, Schauspieler, Drehbuchautor, Schriftsteller und Theaterregisseur arbeitet.

 

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Ein anerkannter Regisseur

Ab den 80er Jahren 1980 wird der Film ein Familiengeschäft bei den Chabrol. Die dritte Ehefrau von Claude Chabrol, Aurore Pajot, arbeitet als Skriptgirl bei den meisten seiner Filme. Ihre Tochter ist seine Assistentin. Einer seiner zwei Söhne ist Schauspieler und wirkt bei seinen Filmen mit und der andere ist Komponist. Abgesehen von seinen älteren Sohn arbeitet die ganze Familie bei seinen Filmen.

Musik spielt in den Filmen von Chabrol, die seine Kritik an der französischen Bourgeoisie sind, eine wichtige Rolle. Langsamer Rythmus, hypnotisches, manchmal psychedelischen bis hin zu anarchischem Drehbuch... Alles musikalisch begleitet.

Chabrol wurde sehr schnell anerkannt und ermöglichte den Erfolg der Nouvelle Vague sowie mancher SchauspielerInnen wie u.a. Isabelle Huppert, die über den Regisseur mal sagte, daß er ihre schönste Filmgeschichte ist. Zusammen haben sie 7 Filme gedreht.

Nach einer langer Karriere und zahlreichen Auszeichnungen hat Claude Chabrol den französischen Film geprägt. Er starb mit 80 Jahren in Paris.

 

Auszeichnungen

Prix Louis Delluc 2000 - Prix Louis Delluc : Merci pour le chocolat
Mostra de Venise 1995 - Coupe Volpi für die beste Darstellerin : La cérémonie
César 1996 - César für die beste Darstellerin: La cérémonie
Berlinale 1959 - Goldener Bär Les Cousins
Festival international du film de Locarno 1958 - Regiepreis: Le Beau Serge

 

Top films Claude Chabrol

La Cérémonie (1995) mit Isabelle Huppert, Sandrine Bonnaire, Jean-Pierre Cassel.
Merci pour le chocolat (2000) mit Isabelle Huppert und Jacques Dutronc.
Le boucher (1970) mit Stéphane Audran und Jean Yanne.
La femme infidèle (1969) mit Stéphane Audran, Michel Bouquet und Maurice Ronet.
Violette Nozière (1978) mit Isabelle Huppert, Stéphane Audran und Jean Carmet.
Les Cousins (1959) mit Gérard Blain, Jean-Claude Brialy und Juliette Mayniel.
Betty (1992) mit Marie Trintignant, Stéphane Audran und Jean-François Garreaud.
L’enfer (1994) mit François Cluzet, Emmanuelle Béart und Marc Lavoine.
Une affaire de femmes (1988) mit Isabelle Huppert, François Cluzet und Marie Trintignant.
Les noces rouges (1973) mit Claude Piéplu, Pierre Maury und Stéphane Audran.